Elektrischer Lüfter in Bereitstellung

Kinzigtäler Feuerwehren trainieren für den Ernstfall in Tunneln

Brandereignisse in Straßentunneln stellen für Feuerwehren wegen der enormen Größe im Verhältnis zu Wohnhäuser oder Industriehallen und einer speziellen Ausrüstung eine besondere Herausforderung dar. 25 Feuerwehrleute aus Hausach, Hornberg, Schiltach und Wolfach wurden nun in einem Intensivkurs an der International Fire Academy in Balsthal, Schweiz, hierfür geschult. Ein spezielles Übungsgelände mit dem Schwerpunkt auf Tunnelbrandbekämpfung bietet dort zusammen mit dem Ausbilderteam eine perfekte Grundlage für dieses Training.

Bereits in der Vergangenheit wurden dort vereinzelt sogenannte Multiplikatoren aus den Feuerwehren ausgebildet, welche ihr Wissen innerhalb der Feuerwehren weitergeben. Die bevorstehende Sanierung des Hausacher Tunnels machte es nun möglich, dass ein kompletter Kurs mit Einsatzkräften aus dem Kinzig- und Gutachtal belegt werden konnte, welche bei potenziellen Einsätzen ebenfalls zum Hausacher Tunnel kommen werden. Aufgrund des speziellen Kursangebotes zur Sanierung konnten die Ausbilder hierbei auch genau auf die örtlichen Gegebenheiten im Kinzigtal eingehen.

Nachdem am ersten Abend eine kurze Theorieunterweisung auf dem Stundenplan stand, ging es am nächsten Morgen direkt mit einer Einsatzübung los, in welcher die Instruktoren das bereits vorhandene Wissen der Einsatzkräfte testeten. Danach wurden in Kleingruppen die drei Bausteine eines Tunneleinsatzes in Theorie und Praxis erlernt. So ist bei der Brandbekämpfung vor allem die Strukturkühlung des Bauwerks zu beachten, um die Gefahr herabfallender Bauteile durch Hitzeausdehnung im Beton zu vermindern. Einem weiteren großen Augenmerk kam dem Suchen und Retten von Personen zuteil, welche unter Umständen noch in ihren Fahrzeugen auf Hilfe warten und vom Rauch eingeschlossen sein könnten. Auf Grund der zu erwartenden starken Rauchentwicklung mit einer Sicht von wenigen Zentimetern ist die Suche nach diesen Personen eine besondere Herausforderung. Zu Hilfe kommen hier daher Blindenstöcke, um Menschen aber auch Fahrzeuge unter diesen erschwerten Bedingungen aufzufinden und abzusuchen. Das dritte Modul bildete die Ausbildung zur Erkundung des Tunnels, um Besonderheiten schnell zu entdecken und der Einsatzleitung zur weiteren Einsatzplanung zu unterstützen.

Der zweite Tag wurde geprägt von fünf Einsatzübungen mit unterschiedlichen Szenarien um das am Vortag erlernte in der Praxis umsetzen zu können und zu vertiefen. So boten diverse Übungsfahrzeuge - vom PKW über Gefahrgut-LKWs bis hin zum Reisebus - sowie mehrere Übungspuppen aber auch Statisten aus den eigenen Reihen realitätsnahe Szenarios. Hierbei galt es aber auch im Laufe des Tages über die eigenen Grenzen zu springen, da allein die persönliche Schutzausrüstung aus Einsatzkleidung und Atemschutzgeräten mit ca. 25 kg mit jeder weiteren Übung kräftezehrender wurde. Hinzu kamen dann noch, je nach Einsatzauftrag, weitere Ausrüstungsgegenstände.

Sichtlich gezehrt von den letzten zwei Tagen gingen die Übungsteilnehmenden am Abend des zweiten Tages aus der Einsatzübung mit dem Titel „Vacanza“ heraus. Ein Urlaub, wie der italienische Begriff trügerisch vorgibt, waren diese beiden Tage zwar nicht, boten aber durch das Übungsgelände und die fachlich sowie rhetorisch sehr guten Ausbilder eine ideale Plattform, um das bereits vorhandene Wissen zu vertiefen und sich neues Wissen rund um die Tunnelbrandbekämpfung anzueignen.

Die Teilnehmenden:

Sascha Kleindienst, Janik Schmid, Marcel Kölblin, Dominik Vetterer, Jonas Vetterer, Marco Schmid, Tobias Kern, Philipp Schmid, Florian Kern, Dennis Grünler, Patrick Buchholz, Dominik Thomanek, Fabio Baumann (alle Feuerwehr Hausach), Runa Hauer, Michael Springmann, Simon Jan Springmann, Michael Dieterle, Bastian Ferreira, Michael Vollmer, Felix Remme, Timo Ganter, Tobias Schamm (alle Feuerwehr Wolfach), Sebastian Stamel (Feuerwehr Hornberg), Florian Maier (Feuerwehr Schiltach)

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Feuerwehr Wolfach


Im Notfall - Notruf 112

Oberwolfacher Str. 16
77709 Wolfach

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